Karten aus dem Schützengraben Personalisierung eines unpersönlichen Kriegs in Les Poilus
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Abstract
Im kooperativen Spiel Les Poilus nehmen wir die Rollen von französischen Frontsoldaten des Ersten Weltkriegs ein. Gewonnen wird das Spiel nicht durch Taktik und gutes Würfeln, sondern durch stoisches Abarbeiten eines Kartenstapels, der aus unpersönlichen Bedrohungen wie Wetter, Giftgas und Dunkelheit besteht. Durch die Verweigerung etablierter Kriegsspielelemente und die totale Ausblendung von politischem oder strategischem Kontext eröffnet das Spiel eine Perspektive auf das persönliche Leid und das erfahrene Elend jedes einzelnen, und betont durch die Spielmechanik, dass in solch einer Lage nur Zusammenhalt zählt. Spieler stehen dabei vor der Herausforderung, in einem letztlich eintönigen Spielverlauf, bei dem stetige Wiederholung der selben Abläufe durchaus Frust auslösen kann, ihre eigene Haltung zur spielerischen Herangehensweise an Krieg zu reflektieren.